Vor 50 Jahren wurde die Treuhandstelle für Dauergrabpflege gegründet. Heute kann sie auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken und sich auf interessante Projekte in der Zukunft freuen.
Ende der 1960er Jahre entstehen in Deutschland die ersten Treuhandstellen für Dauergrabpflege. Im April 1968 ist es in Niedersachsen soweit: Die von der Land- und Pachtbank (heute Bankhaus Hallbaum), dem Landesverband Gartenbau Niedersachsen e. V. und sechs Friedhofsgärtnern gegründete Treuhandstelle für Dauergrabpflege Niedersachsen GmbH wird ins Handelsregister eingetragen. Seitdem gewährleistet die Gesellschaft treuhänderische Sicherheit für die mit den angeschlossenen Betrieben vereinbarten Vorsorgeverträge. Sind diese Betriebe zu Anfang hauptsächlich Friedhofsgärtner, ist die Treuhandstelle heute auch für Steinmetze und Bestatter ein verlässlicher Partner.
Das Geschäft der Treuhandstelle Niedersachsen wächst schnell und kontinuierlich. Bereits 1974 beläuft sich das Treuhandvolumen auf 1 Mio. DM, und die Marke von 10 Mio. DM wird im Jahr 1981 überschritten. Seit der Gründung sind heute über 38.000 Verträge abgeschlossen worden, und das Treuhandvolumen ist im Jahr 2017 auf über 76 Mio. Euro angewachsen.
Einen großen Schritt geht man 1995. Nach der Wiedervereinigung erweitert sich die Zuständigkeit der Treuhandstelle auf Sachsen-Anhalt. Der Name lautet seitdem „Treuhandstelle für Dauergrabpflege Niedersachsen/Sachsen-Anhalt GmbH“.
Neben der Absicherung der Vorsorgeverträge zwischen Endkunden und Friedhofsgärtnern, Steinmetzen und Bestattern nimmt sich die Treuhandstelle ebenso gesellschaftsrelevanter Themen an. Zum 40-jährigen Jubiläum stellt sie das Kindertrauerprojekt „Gibt’s im Himmel auch Spaghetti?“ auf die Beine und kann die damalige Landesbischöfin Margot Käßmann als Schirmherrin gewinnen. Das Projekt wird mit dem TASPO-Award belohnt und ist heute wesentlicher Bestandteil der Trauerbegleitung für Kinder.
Die Bestattungskultur befindet sich momentan in starkem Wandel. In der Bevölkerung wächst das Bewusstsein für die Vorsorge auch für die eigene Bestattung und spätere Grabpflege, und dank der zeitgemäßen Alternativen zum Rasengrab nimmt auch die Anzahl der Bestattungen in gärtnerbetreuten Grabanlagen zu. Auch hier bietet die Treuhandstelle zahlreiche ansprechende Optionen. Mit 2.500 Friedhöfen im Zuständigkeitsgebiet ist es ihr erklärtes Ziel, die Friedhofskultur zu bewahren und zukunftsorientiert weiterzuführen.
Zum diesjährigen 50. Jubiläum hat die Treuhandstelle nun wieder ein zukunftsweisendes Projekt auf den Weg gebracht, das heute wichtiger denn je ist und sich „Bienengartenpate“ nennt. Hier werden gemeinsam mit dem jeweiligen Friedhofsgärtner als Paten Bienengärten auf den Freiflächen der Friedhöfe geschaffen. Zum einen ein Schmuck für den Friedhof, der den Pflegeaufwand der Friedhofsverwaltungen reduziert, zum anderen eine Möglichkeit für die Besucher, ihr Wissen in diesem Bereich zu erweitern und die Natur selbst zu erleben. Und nicht zuletzt, um Wild- und Honigbienen Nahrung zu bieten und damit ihr und unser Überleben zu sichern.
Die Treuhandstelle für Dauergrabpflege hat sich im Laufe ihrer Jahre nicht nur den Anforderungen des gesellschaftlichen Wandels gestellt, sondern nimmt immer wieder das Ruder in die Hand, um zukunftsweisend voranzugehen und den Menschen ein verlässlicher Partner zu sein. Wenn das keine guten Zukunftsaussichten sind.