Friedhofsgärtner helfen bei Grabpflege für Mensch und Tier
Biche, Superbe oder Pax – das waren nur drei der neun Hunde, die nach dem Willen ihres Herrchens gleich neben ihm in der Gruft auf der Terrasse des Schlosses Sanssouci in Potsdam beerdigt werden sollten. Diesen Wunsch äußerte bereits im 18. Jahrhundert ein ganz berühmter Mann: König Friedrich der Große, der zu Lebzeiten ein großer Hundenarr war.
Auch heute verspüren – ähnlich wie beim „Alten Fritz“ – viele Menschen den Wunsch, nach dem Tod mit ihrem Haustier gemeinsam bestattet zu werden. Zu Lebzeiten sind Hunde oder Katzen besonders für viele ältere Menschen der engste Freund und Begleiter im Alltag. Auch in vielen Familien ist das Haustier ein nicht wegzudenkendes Familienmitglied.
Bereits seit vielen Jahren gibt es Tierfriedhöfe, auf denen würdevoll von den Lebensbegleitern Abschied genommen werden kann. Eine erweiterte und neue Form der Beisetzung sind Mensch-Tier-Friedhöfe. Braunbach bei Koblenz und Essen-Frintrop sind die ersten Standorte an denen spezielle Mensch-Tier-Bestattungen auf dem Friedhof möglich sind. In einem Freundschaftsgrab im Gräberfeld oder in einem Familiengrab können dort Haustiere zur Urne eines Verstorbenen als „Grabbeigabe“ beigesetzt werden.
Ansprechpartner für eine individuelle Grabgestaltung ist der Friedhofsgärtner vor Ort. Mit seiner kompetenten Hilfe lässt sich das Grab ganz persönlich gestalten und ein Bezug zwischen Mensch und Tier, die beide hier bestattet sind, herstellen. Bei der Grabbepflanzung wird meist neben einer dauerhaften Rahmenbepflanzung ein Wechselbeet angelegt. Passend zu jeder Jahreszeit lassen sich – abgestimmt auf Rahmen und Grabstein – Pflanzen wählen, die einen Bezug zu den Verstorbenen herstellen. So ist die Lieblingsblume ebenso ein Symbol, wie Farben oder Formen von Pflanzen, die unterschiedlichen Symbol-Charakter haben.
Ganz individuell wird die Gestaltung mit Accessoires wie Holzästen als Symbol für das geliebte „Stöckchen holen“-Spiel des Hundes oder auch Kugeln aus Stein, die an das Spielzeug der Katze erinnern. Das Grab wird zum Ort der Trauer für die Hinterbliebenen, aber auch zum Ort der lebendigen Erinnerungen – an Mensch und Tier.
Wissenswertes rund um Mensch- und Tierfriedhöfe
Auch auf anderen Friedhöfen kann eine gemeinsame Bestattung möglich sein. Voraussetzung hierfür ist, dass dies in der jeweiligen Friedhofssatzung festgeschrieben wird und der Friedhofsträger eine entsprechende Fläche dafür ausweist. Da das Tier als Grabbeigabe bestattet wird, gilt die Ruhefrist nicht für das Tier sondern für den Mensch. Damit öffnet sich der Raum für neue Beisetzungsformen, die unsere Friedhöfe noch attraktiver machen.
Weitere Informationen zum Thema Grabpflege gibt es hier: www.grabpflege-vorsorge.de.
Bild: Gemeinsame Mensch- und Tierfriedhöfe.jpg: Auch die tierischen Gefährten erhalten auf dem gemeinsamen Grab einen eigenen Grabstein.