Friedhöfe geben der Trauer einen Ort und schaffen einen Raum für liebevolles Erinnern. Betreute Grabanlagen entlasten die Angehörigen und bewahren den Verstorbenen ein würdevolles Andenken.
„Und dann schien auch noch die Sonne; es war so ein richtig schöner Herbsttag, golden und warm, das hat er geliebt – aber genau deshalb hat es mir in dem Moment so weh getan, er hat mir dadurch umso mehr gefehlt“, erinnert sich Hilde Hartwig an den Tag, an dem ihr Mann Günter starb. Herzinfarkt im Schlaf, eigentlich ein gnädiger Abschied – aber mit 65? „Es hat mich völlig unvorbereitet getroffen. Ich wusste überhaupt nicht, wohin mit meinem Schmerz und wie ich jemals ohne Günter weiterleben soll, wie überhaupt ein neuer Tag kommen kann.“
Aber der neue Tag kam. Und dann noch einer. Und noch einer. Und zu ihrer eigenen Überraschung fand Hilde ausgerechnet an dem Ort Trost, den sie eigentlich immer eher gemieden hatte, dem Friedhof. Allerdings einem der etwas anderen Art, nämlich einem sogenannten Memoriam-Garten. „Ich kannte das gar nicht, ein Freund hat mir von diesem „Friedhof im Friedhof“ erzählt. Erst ist das gar nicht so richtig zu mir durchgedrungen, was er da erzählt, aber als er meinte, das hätte dem Günti gefallen, bin ich zusammen mit meiner Tochter dann doch mal hingefahren“, erzählt die 64-jährige. Was sie sahen, war ein kleiner Lichtblick inmitten all der Trauer: ein kleiner gepflegter Park mit vielen Bänken, einem Wasserspiel und vielen bunten Blumen und Sträuchern. „Das war mehr ein wunderschöner Garten als ein Friedhof, mit einer ganz beruhigenden Atmosphäre, das hätte mein Mann wirklich gemocht. Der Gedanke hat mir in dem Moment Halt gegeben, dass seine letzte Ruhestätte ein Ort sein könnte, an dem er sich wohlgefühlt hätte...“
Ein netter Friedhofsgärtner kam hinzu und erklärte ihnen, was es mit diesem Garten auf sich hat – dass hier alle Gräber gestalterisch harmonisch miteinander verbunden sind. Und dass sich anstelle der Angehörigen die Friedhofsgärtner um die Pflege der Ruhestätten kümmern, im Rahmen eines Dauergrabpflegevertrags. „Das waren für mich böhmische Dörfer, darum haben wir uns nie gekümmert, es immer vor uns her geschoben“, gesteht die junggebliebene Rheinländerin. „Erst hatte ich ein schlechtes Gewissen beim Gedanken, mich nicht selbst um das Grab zu kümmern. Aber meine Tochter hat mir gut zugeredet, dass ich dann doch viel entspannter auf den Friedhof gehen könnte und mir auch keine Gedanken machen müsste, wenn ich im Sommer mal zwei Wochen mit meinen Enkel verbringen möchte.“ Tatsächlich, meint sie, besuche sie das Grab ihres Mannes nun wahrscheinlich sogar häufiger. „Weil es mir einfach gut tut, dort auf einer Bank zu sitzen und ihm in Gedanken zu erzählen, was gerade alles so passiert, oder mich einfach an schöne Begebenheiten zu erinnern.“ Ihre Enkel waren auch schon mit, den Opa besuchen. „Beim nächsten Mal wollen wir ein Fotoalbum mitnehmen. Das ist dann ein kleines bisschen, als würden wir es uns mit ihm zusammen angucken, das würde ihm gefallen.“
Liebevoll begleiten - Die Friedhofsgärtner sind ein Teil des Friedhofes und helfen mit ihren Leistungen vielen Menschen in einer der schwersten Phasen ihres Lebens. Ein schön und individuell gestaltetes Grab ist für viele Angehörige eine wichtige Anlaufstelle im Trauerprozess. Die Friedhofsgärtner sind hier die richtigen Ansprechpartner, denn sie verfügen über das notwendige Geschick und das fachliche Know-how. In Absprache mit dem Auftraggeber pflegen die Profis auch auf Dauer die letzte Ruhestätte. Sei es die wechselnde Bepflanzung im Jahresverlauf, das regelmäßige Gießen oder der fachgerechte Gehölzschnitt: diese und viele weitere Dienstleistungen lassen sich alle mit einer Friedhofsgärtnerei vereinbaren.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.memoriam-garten.info und www.ruhegemeinschaften.info.
Bild1: Der Friedhof ist ein Ort der Begegnung für alle Generationen. Foto: GdF, Bonn
Bild2: Friedhofsgärtner verwandeln den Friedhof durch eine liebevolle Bepflanzung in einen Raum der Erinnerung. Foto: GdF, Bonn